Der Frühling kommt sehr langsam in den Erzgebirgsgarten. Durch die Tallage und der damit verbundenen sehr kurzen Sonnenscheindauer im Winter, hockt die Kälte im Garten fest. Es ist ein zum Teil sehr nasser, kalter Ort und der Boden braucht eine Weile, um sich aufzuwärmen. Doch ab Ende Februar setzt der Vorfrühling erste Zeichen. Die Winterlinge schieben sich die Erddecke, die Schneeglöckchen und erste frühe Krokusse folgen. Je nach Wetterlage steht die Mahonie und der Winterjasmin in Blüte. Selbst die Honigbienen zeigen sich bei Sonne und Temperaturen über 10 °C bei ersten Ausflügen.
Die verschiedenen Bereiche mit Rasenflächen und Wildblumen sind reich an Krokussen, Narzissen, Fritillarien, Camassias folgen Blüte auf Blüte. In den Ligusterhecken beginnen die neuen grünen Blätter zu kribbeln und auch die Apfelbäume wiegen sich vor Blüten. Das letzte Hurra des Frühlings schließt sich mit dem strahlenden Allium und farbenprächtigen Tulpen bis Mitte Mai.
Ab Mitte März gibt es kein Zurück mehr. Das Wetter kann immer noch bis Ende April sehr winterlich sein, und spontan umschlagen. Aber der Garten ist dem Frühling verpflichtet. Wer jetzt als Frühblüher kann – treibt aus und blüht! Die tausenden Frühblüher wurden so angelegt, um jede Möglichkeit der Saison auszuschöpfen und Welle um Welle mit Blüten zu prahlen. Ende April – Anfang Mai lassen sich die Obstbäume davon anstecken und verwandeln den Garten in verschiedenen Höhenstufen in ein weiß-rosanes Blütenmeer. Selbst wenn die Nachtfröste des Öfteren die Blüten der Magnolie noch hinwegraffen – das Gartenjahr treibt mit Volldampf voran.